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„Check Dein Haus“: Kostenlose Vor-Ort-Beratungen in Sontheim

Bewerbung bis 28. April möglich – Zusätzlicher Online-Infoabend am 16. März

Mindelheim. Der Landkreis Unterallgäu setzt die 2022 gestartete Beratungsaktion „Check Dein Haus“ fort und hilft auch dieses Jahr zusammen mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern, ihre Energiekosten zu senken. „Wir wollen die Energiewende im Landkreis vorantreiben und den Unterallgäuerinnen und Unterallgäuern helfen, Einsparmöglichkeiten aufzudecken“, sagt Landrat Alex Eder. Wesentliche Bestandteile der Aktion sind ein jährlicher Online-Infoabend zu Sanierung und Förderung sowie kostenlose neutrale rund zweistündige Beratungen bei den Bürgern daheim. Davon profitieren diesmal auch Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer in der Gemeinde Sontheim.

Der Online-Infoabend findet dieses Jahr am Donnerstag, 16. März, von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr statt. Hier gibt es Tipps rund ums energieeffiziente Bauen und Sanieren, zum Thema Heizungstausch und dem Einsatz erneuerbarer Energien sowie zu den staatlichen Förderprogrammen. Eine Anmeldung ist erforderlich unter www.unterallgaeu.de/veranstaltungen.
Anmeldeschluss ist der 13. März. Nach Anmeldung erhalten die Teilnehmenden den Zugangslink für die Online-Veranstaltung spätestens einen Tag vor der Veranstaltung.

Kostenlose Vor-Ort-Beratungen werden von April bis Juni für Bürger mit einem Haus in Sontheim angeboten. Noch bis 28. April können sich Interessenten telefonisch unter (0831) 960286-74 oder per E-Mail an anmeldung@eza-allgaeu.de für eine kostenlose Vor-Ort-Beratung bewerben.

Im Rahmen der Beratungen beurteilen qualifizierte Energieberater den Strom- und Wärmeverbrauch, die Gebäudehülle und die Heizungsanlage. Die Experten geben Tipps zu Einspar- und Sanierungsmaßnahmen und erläutern, ob Fördermöglichkeiten bestehen und ob der Einsatz erneuerbarer Energien für den Kunden interessant wäre.

Im Vorfeld der eigentlichen Aktion waren bereits Häuser für Musterberatungen gesucht worden. In der Gemeinde Sontheim stellte 2. Bürgermeister Roman Harzenetter sein Haus zur Verfügung. Energieberater Stefan Schleszies machte sich zunächst ein Bild vom Gebäude Baujahr 1967 und von den Energieverbräuchen. Diese sind aufgrund des sparsamen Nutzerverhaltens recht niedrig, stellte der Energieberater fest. 
Beim Blick in den Heizungskeller fiel Stefan Schleszies gleich die veraltete Heizungspumpe auf, die im Dauerbetrieb läuft und dabei jede Menge Strom verbraucht. Er empfahl Roman Harzenetter „den Stromfresser“ möglichst bald gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe austauschen zu lassen. Die Ausgaben dafür würden sich angesichts der Stromeinsparung recht schnell amortisieren.
Mittelfristig stehen umfangreichere Sanierungsmaßnahmen an, da waren sich der Energieberater und der Hausbesitzer einig. Falls dabei schrittweise vorgegangen wird, empfahl Stefan Schleszies von einer Expertin oder einem Experten einen individuellen Sanierungsfahrplan für die Immobilie erstellen zu lassen – damit die später einmal nötigen Maßnahmen, wie der Umstieg von der bisherigen Ölheizung auf eine klimafreundliche Wärmepumpe und eine Fassadendämmung gut aufeinander abgestimmt sind. Der eza!-Fachmann wies zudem darauf hin, dass es für Einzelmaßnahmen, die aus dem individuellen Sanierungsfahrplan umgesetzt werden, einen erhöhten Fördersatz gibt. Auch die Nutzung der Sonnenenergie war Thema bei der Vor-Ort-Beratung. Hausbesitzer Roman Harzenetter wollte wissen, ob es auch möglich und sinnvoll sei, die Photovoltaikmodule statt wie üblich auf dem Dach an der Fassade zur Solarstromerzeugung anzubringen. Das sei natürlich möglich, lautete die Antwort von Stefan Schleszies. Der Ertrag wäre dann allerdings um etwa 20 bis 30 Prozent niedriger als bei einer optimal ausgerichteten Dachanlage. Es gebe aber auch Vorteile, so Stefan Schleszies: So verursache der tiefere Sonnenstand im Winterhalbjahr ein günstigeres Auftreffen der Strahlen. Daher könne unter Umständen der Energieertrag im Winter höher liegen als bei einer PV-Anlage auf geneigter Fläche. Anders als bei Dachanlagen mindere im Winter auch kein Schnee den Ertrag.
Roman Harzenetter zeigte sich nach der rund eineinhalbstündigen Vor-Ort-Beratung zufrieden. Er habe dabei wichtige Erkenntnisse gewonnen. Sehr wertvoll sei insbesondere der Hinweis auf den individuellen Sanierungsfahrplan gewesen. Dieser ist laut Stefan Schleszies generell ein sehr hilfreiches Instrument, um Fehler bei einer schrittweisen Sanierung zu vermeiden.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.unterallgaeu.de/waermeoffensive.

Im Rahmen der Aktion Check Dein Haus inspizierte Energieberater Stefan Schleszies (rechts)
bei einer Musterberatung auch die Heizungsanlage im Haus von Sontheims 2. Bürgermeister Roman Harzenetter.
Foto: Peter Andreas-Tschiesche/eza!

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